An die ehrenwerten Eltern, Geschwister und Freunde im fernen Neuheim,
Der siebente Tag im Lager brach an mit frischer Luft und tatkräftigem Willen. Noch vor der Mittagsstunde rief das Reich zum grossen Völkballturnier. In gemischten Zünften trat das Volk gegeneinander an – flink, wild entschlossen und voller Freude. Jeder Wurf, jeder Ausruf hallte über die Wiese, und am Ende stand nicht der Sieg im Vordergrund, sondern der Spass, der Zusammenhalt und das gemeinsame Streben nach Ehre.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Pflege und Wohlsein.
Mit viel Geschick stellten die Zünfte ihr eigenes Kräutershampoo her – duftend, frisch und ganz nach althergebrachter Art. Die Zähne wurden geschrubbt, als wär’s eine königliche Pflicht, und mit selbstgemischtem Massageöl gönnten wir einander Erholung für Rücken, Schultern und Seele. Wohl noch nie war das Volk so sauber und so entspannt zugleich. Ein wahrhaft seltener Anblick im Mittelalter.
Zum Abschluss eines erfüllten Tages versammelten sich alle unter freiem Himmel zum Sing Sang. Lieder wurden angestimmt, Stimmen vereint, und das Herz wurde warm. Über allem legte sich ein wunderschöner Sonnenuntergang, der das Königreich in goldenes Licht tauchte. Kein Maler hätte es besser zeichnen können. Es war, als würde das Reich selbst still innehalten – dankbar für den Tag.
Und so neigt sich die Woche langsam ihrem Ende zu. Noch immer ist kein König gefunden, doch das Volk wächst zusammen, wird stärker, fröhlicher und weiser mit jedem Tag.
Mit Feder und ehrlichem Gruss,
Euer Lager-Schreiberling des siebten Tages
